Feuerwehrteam des Jahres 2014 - FF Absam holt Rang 2
Das Congress Centrum Ulm wurde am Freitagabend, 21. November 2014, zum Nabel der internationalen Feuerwehrwelt. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung wurden die Gewinner des internationalen Conrad Dietrich Magirus Preises bekannt gegeben. Großer Jubel brandete bei der Feuerwehr Rio de Janeiro aus Brasilien auf: Das Team wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet und darf den begehrten Award mit nach Hause nehmen. Über den zweiten Platz freute sich die Feuerwehr Absam (Österreich), der dritte Platz ging an die Feuerwehr Lampedusa (Italien).
Die drei Teams hatten sich mit couragierten Einsätzen gegen Feuerwehrteams aus aller Welt durchgesetzt und wurden im Rahmen der Galaveranstaltung vor rund 600 geladenen Gästen geehrt. Neben Antonio Benedetti, Geschäftsführer der Magirus GmbH, befanden sich unter den Festgästen auch Tore Eriksson, Präsident des Weltfeuerwehrverbandes CTIF, und als Überraschungsgast Captain Tony Tricarico aus New York. Er war als Feuerwehrmann am 11. September 2011 im Einsatz und sprach in einer bewegenden Festrede über das selbstlose und unersetzliche Engagement von Feuerwehrleuten in aller Welt. „Dieser Award steht für das, wofür wir Feuerwehrleute tagtäglich leben: Wir wollen Menschen helfen und Menschen retten. Dieses Engagement rückt der Conrad Dietrich Magirus Preis in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Und wenn beim nächsten Mal die Straße gesperrt ist und nur einige Menschen mehr daran denken, dass wir gerade unser Bestes geben anstatt sich über die Sperrung zu ärgern, dann ist schon viel gewonnen“.
Mut, Entschlossenheit und Teamgeist
Die eingereichten Einsätze zeigten eindrucksvoll, mit welcher Bandbreite an Aufgaben und welchen Gefahren Feuerwehren in aller Welt konfrontiert werden. Naturkatastrophen wie verheerende Waldbrände und ein Taifun waren ebenso unter den Bewerbungen wie die Bekämpfung spektakulärer Großbrände und anspruchsvolle Rettungsaktionen – alle unter dem Druck, zu wissen, dass jede Handlung über Leben und Tod entscheiden kann. „Wir haben allergrößten Respekt vor dem, was Feuerwehren leisten, auch weil wir dank unserer vielen Mitarbeiter, die aktiv im Feuerwehrdienst sind, wissen, dass dieser Job einem alles abverlangt“, sagte Antonio Benedetti. Deswegen habe das Unternehmen den Conrad Dietrich Magirus Preis ins Leben gerufen und freue sich sehr, dass sich der Award inzwischen zu einem der renommiertesten Preise für Feuerwehren entwickelt habe.
Feuerwehrteams aus zahlreichen Ländern hatten sich in diesem Jahr für den Preis beworben. Eine Fachjury wählte unter allen Bewerbungen die besten aus und schickte diese in ein öffentliches Online-Voting auf www.world-of-firefighters.com. Dabei konnte die Feuerwehr Rio de Janeiro die meisten Stimmen für sich gewinnen. Sie hatte im Januar einen Einsatz mit Bravour gemeistert, der weit über die Grenzen einer durchschnittlichen Alarmierung hinausging. Ein Lastwagen hatte eine Fußgängerbrücke über einer viel befahrenen Stadtautobahn gerammt und zum Einsturz gebracht. Die Stahlkonstruktion begrub mehrere Autos unter sich, ein Fußgänger stürzte von der Brücke in den darunterliegenden Fluss und weitere Fahrzeuge kollidierten mit der Brücke. „Es waren eigentlich drei Einsätze in einem“, erinnerte sich eines der Mitglieder von der Feuerwehr Rio de Janeiro im Rahmen der Preisverleihung. „Wir mussten schnell vorgehen, Hand in Hand arbeiten und unterschiedliche Techniken einsetzen. Es ist uns eine Ehre, dass wir dafür den Conrad Dietrich Magirus Preis nach Brasilien bringen dürfen.“
Reise nach New York
Das herausragende Engagement der Gewinner wurde nicht nur mit der Statue gewürdigt, sondern zusätzlich mit einem außergewöhnlichen Preis: Ein zehnköpfiges Team reist zur wohl bekanntesten Feuerwehr der Welt, dem Fire Departement of the City of New York (FDNY) – Flug, Übernachtungen und ein spannendes Programm inklusive. Dort lernt das brasilianische Team die Arbeit der amerikanischen Kollegen intensiv kennen. Sie besuchen verschiedene Feuerwachen, besichtigen das derzeit modernste Löschboot weltweit und können in der Akademie „The Rock“ die Ausbildung der amerikanischen Feuerwehrleute live erleben.
Feuerwehrmann Tony Tricarico betonte, dass sich an diesem Abend aber nicht nur die Erstplatzierten geehrt fühlen dürfen, sondern alle Feuerwehrleute: „Natürlich ist es immer ein schönes Gefühl, den ersten Platz zu gewinnen. Aber jeder einzelne Feuerwehrkamerad hier im Saal hat außerordentlichen Mut, Tapferkeit und Entschlossenheit gezeigt. Heute hier zu sein, macht jeden einzelnen von euch zu einem Gewinner“, so Tricarico zu den versammelten Feuerwehrleuten aus aller Welt.