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Allgemein

Sturm über Oberösterreich bringt Nachtschicht für die Feuerwehren - Update 11.02. - 10:00 Uhr

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Wenig Zeit zum Erholen von den Einsatzstrapazen am Montag, 10.02.2020, hatten die Feuerwehren in den Nachtstunden auf den Dienstag. Schon kurz nach Mitternacht zogen erneut Windböen mit bis zu 111 km/h über unser Bundesland. Von Westen her kommend waren diesmal der Bezirk Braunau und das Hausruckviertel schwer betroffen. Das Einsatzbild gleicht dem Tag zuvor: umgestürzte Bäume, blockierte Verkehrswege, beschädigte Dächer und Stromleitungen. Alleine in den Nachtstunden standen 100 Feuerwehren im Einsatz, um die Infrastruktur für die Morgenstunden wieder bestmöglich herzustellen.

Bereits am Wochenende ist das Sturmtief „Sabine“ über Teile Europas hinweg gezogen, am Montag ist es in Oberösterreich angekommen. Nach einer kurzen Entlastung um die Mittagszeit traf "Sabine" am frühen Montagnachmittag noch einmal mit voller Wucht auf unser Bundesland. Quer durch die Bezirke der nördlichen Landeshälfte zog sich eine Spur der Verwüstung. Umgestürzte Bäume, abgedeckte Häuser und zerstörte Infrastruktur wie Verkehrswege und Stromversorgung waren nur einige Auswirkungen der bis zu 110 km/h starken Windböen. Keine Entlastung gab es auch am Dienstag für die Einsatzkräfte der Feuerwehren Oberösterreichs: Während der Großteil der Bevölkerung geschlafen hat, waren freiwillige Helfer im ganzen Bundesland weiterhin im Einsatz.

Massiver Großeinsatz für OÖ. Feuerwehren

Für den Norden Oberösterreichs wurde bereits am Montag von der ZAMG die Warnstufe "Rot" ausgegeben. Insgesamt bedeute das Sturmtief Sabine für die oö. Feuerwehren bisher einen massiven Großeinsatz: 5.500 Einsatzkräfte aus 365 Feuerwehren mussten bislang insgesamt mehr als 1.300 Einsätze abarbeiten. Teils unter schwierigsten und hochgefährlichen Bedingungen haben die Einsatzkräfte Straßen freigeräumt und eingeschlossenen Fahrzeuge von umgestürzten Bäumen freigeschnitten. Zudem mussten sie beschädigte Hausdächer provisorisch versorgen, um Folgeschäden zu verhindern.

Tagesgeschäft macht keine Pause

Die Aussichten stehen aktuell auf Wetterberuhigung, am Dienstag rechnet die ZAMG mit Windspitzen von bis zu 80 km/h, für morgen noch einmal abgeschwächte 60 km/h. Für die Feuerwehren kommt die Entspannung dennoch erst nach den zahlreichen Aufräumarbeiten, die vielerorts noch geleistet werden. Für weitere Einsätze ist man jedenfalls gerüstet - das zeigen u.a. zwei parallel zu den Sturmeinsätzen laufende Brände in Perg und Taufkirchen an der Pram.

Während bei einem Bauernhofbrand in Perg unzählige Hühnerküken von 10 Feuerwehren gerettet werden konnten, standen sieben Feuerwehren in Taufkirchen an der Pram bei einem Wohnhausbrand im Einsatz. Hier war ein Blitzschlag die vermutete Brandursache, die zum Brand des Wohnhauses führte. Dank des flächendeckenden Netzes an Feuerwehren in Oberösterreich wird rasche und unkomplizierte Hilfe vor Ort jedenfalls sichergestellt - egal ob Sturm, Brände oder Verkehrsunfälle.

Der Bevölkerung wird weiterhin geraten, Waldstücke zu meiden und Gegenstände entsprechend zu sichern. Zu herabhängenden Stromleitungen sollte unbedingt ein entsprechender Sicherheitsabstand gehalten werden.

Rettungsfahrzeug eingeklemmt

Einen besonders fatalen Einsatz gab es am Montag, 10.02., in Piberschlag im Bezirk Rohrbach: Ein Rettungsfahrzeug war aufgrund des Sturms eingeschlossen worden, es musste von den umgestürzten Bäumen freigeschnitten werden. In Rainbach im Bezirk Schärding musste die Feuerwehr sechs Menschen aus einem Waldstück freischneiden. Sie waren mit ihren Fahrzeugen zwischen den umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Ebenfalls im Bereich Rainbach ist die Feuerwehr zu einer besonderen Notstromversorgung ausgerückt: Eine Frau, die über strombetriebene medizinische Geräte versorgt wird, war auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen, da der Strom in dieser Gegend ausgefallen ist.

PKW auf B38 eingeschlossen

Sechs eingeschlossene PKW auf der B38 zwischen Haslach und Rohrbach haben die Freiwillige Feuerwehr Haslach gegen 09:00 Uhr auf Trab gehalten. Die Straße war durch umgestürzte Bäume blockiert worden, die sechs Fahrzeuginsassen konnten das Waldstück nicht verlassen und waren aufgrund der Möglichkeit weiterer umstürzender Bäume akut gefährdet. Die Einsatzkräfte waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort, um die Straße zu räumen und die Insassen aus der Gefahrenzone zu befreien. In Münzkirchen kam ein Bus auf Grund einer Windböe von der Straße ab. Der Bus hatte zum Zeitpunkt des Unfalls keine Fahrgäste, der Fahrer selbst blieb unverletzt. Mehr als die Hälfte der 64 Feuerwehren des Bezirks Schärding waren bis Mittag im Einsatz.  

Tagesgeschäft macht keine Pause

Parallel läuft das Tagesgeschäft für die Feuerwehren auch während des Sturms auf Hochtouren: Ein Verkehrsunfall in Altmünster mit eingeklemmter Person forderte zahlreiche Einsatzkräfte abseits der Sturmschäden.

Das Sturmtief zieht von Deutschland aus über Österreich hinweg und wird auch am Dienstag noch über Österreich wüten. Speziell den Norden Oberösterreichs im Bereich Hausruckviertel und Braunau wird es besonders hart treffen. Für die Nacht auf Dienstag werden erneut Windspitzen bis 100 km/h erwartet, erst am Mittwoch soll sich die Situation wieder beruhigen.

Ab Mittag Böen bis 140 km/h

Seit den Mittagsstunden herrschte Sturm aus Westen mit dichten Wolken, Regen und oberhalb von etwa 1500 m Schneefall. Mit dem Temperatursturz gingen Böen zwischen 100 und 140 km/h einher. 

Die freiwilligen Feuerwehren sind im Dauereinsatz und arbeiten mit Hochdruck daran, die Infrastruktur wieder herzustellen und Verkehrswege passierbar zu machen.